Kirche und Jugend- / Gemeindeheim
Heilig Geist
Den Mittelpunkt der Gemeinde Hl. Geist bilden die Hl. Geist – Kirche in der Laurentiusstraße 1 und das angrenzende Jugend-/ Gemeindeheim am Apotelplatz in Harpen.
Als weitere Kirche gehört zur Gemeinde Hl. Geist auch die Kirche Max. Kolbe in Kornharpen, in der aktuell aber keine Gottesdienste stattfinden.
Sobald sich die Situation rund um Corona etwas entspannt und die Räumlichkeiten der Gemeinde wieder zur Vermietung zur Verfügung stehen, werden Sie hier die Möglichkeit zur Raumbuchung finden.
Geschichte der Kirche und Gemeinde Heilig Geist
Chronik der Heilig Geist Gemeinde zu Bochum-Harpen
Um 1840 wird das Gebiet Harpens mit 4.112 Morgen angegeben. Die Seelenzahl betrug für diese Zeit – Gerthe gehörte damals politisch noch zu Harpen – 975 Personen, davon waren 933 evangelische und nur 42 Personen katholische Christen.
Mit Beginn der Industrialisierung und dem Aufkommen des Bergbaus wuchs die Bevölkerungszahl in der politischen Gemeinde. Bei der Volkszählung im Jahre 1864 ergab sich amtlich für Harpen eine Seelenzahl* von 1129 Personen, davon waren 1052 evangelischen, 73 katholischen und 4 jüdischen Glaubens, für Gerthe ergab diese Zählung, weil Gerthe, welches politisch und kirchlich zu Harpen zählte, 382 Personen, und zwar 363 Evangelische und 19 Katholiken. Diese Entwicklung schlägt zugunsten von Gerthe um die Jahrhundertwende um.
Die Überflügelung Gerthe`s war eine Folge der Industrialisierung und insbesondere eine Folge des aufkommenden Bergbaus. Dies hatte zur Folge, dass auch politisch die Obliegenheiten nach Gerthe verlegt wurden. Im Rahmen einer gesetzlichen Neuregelung im Februar 1926 wurde die politische Gemeinde Gerthe neu gebildet, Harpen verlor seine politische Selbständigkeit. Gerthe hatte zu diesem Zeitpunkt 14.865 Einwohner, Harpen 5.052 Seelen.*
Anfang des Jahrhunderts entschloß sich das Generalvikariat Paderborn zur Errichtung einer Missionsgemeinde, die alle Katholiken von Harpen, Hiltrop-Bergen und Gerthe zusammenfassen sollte. Sitz dieser Gemeinde wurde Gerthe mit einem Missionsvikar. Die Gottesdienste wurden anfangs in einem gemieteten Lokal gefeiert, an welchem auch die Harpener Katholiken teilnahmen.
1896 wurde zunächst in Gerthe eine Notkirche errichtet, an dieser Errichtung beteiligten sich auch die Harpener Katholiken. Diese Kirche stand an der noch heute bekannten Turmstraße und wurde nach der Errichtung der St. Elisabeth – Kirche im Jahre 1912 durch Pfr. Sondermann zu einer Turnhalle umgewandelt. Auch zur Errichtung der heutigen St. Elisabeth – Kirche in Gerthe haben die Harpener Katholiken ihren Beitrag geleistet.
Trotz allem beklagt Pfarrer Sondermann, ein Onkel des ehemaligen Dechanten von Bochum-Ost und Pfarrer von St. Bonifatius in Langendreer, „dass es ihm Sorge bereite, dass die Harpener Katholiken bei Wind und Wetter nach Gerthe pilgern müssten, wo sie bei den dort sesshaft gewordenen Glaubensbrüdern nicht so recht warm werden konnten und mehr oder minder Fremdlinge blieben“. Auch Pfarrer Sondermann sah keine Möglichkeit einer echten Seelsorge, weil die persönlichen Beziehungen – aufgrund der Entfernungen – fehlten.
Um diesem Problem abzuhelfen, bat er das Generalvikariat in Paderborn um die Gründung einer eigenen Missionsgemeinde mit einem eigenen Seelsorger. Das Generalvikariat in Paderborn zeigte Verständniss und versprach zum 30.06.1914 einen eigenen Seelsorger für Harpen anzustellen.
Dieses Versprechen wurde auch eingelöst, und der Neupriester Franz Heer aus Geseke mit der neu errichteten Vikarstelle (Kaplanstelle) für Harpen beauftragt.
*Formulierung in dem vorhandenen Archivmaterial (Quelle: Katholische Kirchengemeinde Heilig-Geist Bochum-Harpen, Festschrift zur feierlichen Konsekration der neuen Heilig Geist Kirche in Bochum-Harpen;
Herausgeber: Joseph Maria Hasler
Verfasser: Bernhard Dittrich